Wahrsager, Werwölfe, Wiedergänger: Aberglaube im Altertum

Von der frühen Menschheitsgeschichte an war Angst das treibende Motiv für magische Praktiken. Was wir Aberglauben nennen war jeweils eine Unterströmung zu den vorherrschenden Religionen, ohne in der Regel als wesentlicher Konflikt ausgetragen zu werden.

Die Angst vor Dämonen, Hexen, Gespenstern, Krankheiten und Unfällen erschuf eine Welt aus Amuletten, Zaubersprüchen und magischen Praktiken. Der Wunsch, etwas zu besitzen, vor allem Liebe und Gesundheit, führte zu einem Kaleidoskop aus Schutzzaubersprüchen, Liebeszauberaktionen und Wunderheilungen. Der Wunsch, in die Zukunft zu sehen, erzeugte eine veritable Industrie, die Astrologie und das Orakelwesen.

Apollon und die alten Orakelgötter haben nicht überlebt; die antike Astrologie aber herrscht weiter, bis in unsere Tage, als erfolgreichste Religion der Geschichte.

E. Künzl, Liebeszauber und Wahrsagung. Aberglaube, Magie und Prophezeiung im Altertum (Oppenheim am Rhein: Nünnerich-Asmus Verlag & Media 2021) 128 S. 51 Abb.