PETER HERZ  
Anmerkungen

*) Die folgenden Ausführungen sind Teil einer größeren Studie zur Geschichte Caligulas, weshalb ich die wissenschaftliche Dokumentation auf ein Mindestmaß reduziert habe, da diese in der Hauptarbeit geliefert werden soll.

1) Cassius Dio, Römische Geschichte Band IV, Bücher 51-60, übersetzt von O.Veh, Zürich, München 1986, 411.

2) Boulogne ist der gegebene Ausgangshafen für solche Unternehmungen, da die Stadt am Ende der wichtigen Verbindungsstraße von den großen Militärlagern am Niederrhein zum Kanal liegt. Zudem ist der große Leuchtturm von Boulogne auch durch andere Zeugnisse hinreichend gesichert.

3) Von den 4 legiones, die im Jahr 43 die Invasion begannen, stammten drei (legiones II Augusta, XIV Gemina, XX Valeria Victrix) aus Germanien, eine (legio IX Hispana) aus Pannonien. Für die claudische Invasion und ihre Probleme vgl. G.Webster, The Roman invasion of Britain, London 1980 (ND 1993).

4) H.Hommel, Porzellan, in: Silvae. Festschrift für Ernst Zinn zum 60. Geburtstag, dargebracht von Kollegen, Schülern und Mitarbeitern, Tübingen 1970, 75-90.

5) D.Wardle, Suetonius' Life of Caligula. A commentary, Bruxelles 1994 (Collection Latomus 225), 314 f.; D.W.Hurley, An historical and historiographical commentary on Suetonius' Life of C.Caligula, Atlanta 1993 (=American Classical Studies 32), 168 f. registriert zwar einen Teil der früheren Deutungsversuche, vermeidet allerdings jeden Hinweis auf eine sexuelle Deutung, sondern entscheidet sich für die m.E. etwas gequälte Gedankenverbindung 'Muscheln - Perlen - Eroberung von Britannien'.

6) J.P.V.D.Balsdon, The Emperor Gaius (Caligula), Oxford 1934, 88 ff., bes. 92.

7) A. A.Barrett, Caligula. The corruption of power, London 1989, 135 u. 286 f. Anm. 40.

8) A.Ferrill, Caligula. Emperor of Rome, London 1991, 127 ff.

9) K.Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit von Augustus bis zu Konstantin, München 1988, 212.

10) Suet. Cal. 27,1. In ähnlichem Sinne Dio 59,22,3.

11) Suet. Cal. 23,2.

12) Man sollte dabei nicht die großen Historiker Tacitus oder Thukydides als Maßstab heranziehen, die in ihrer geschliffenen Diktion wohl eher untypisch für viele Teile der antiken Historiographie sind.

13) Man vgl. etwa die Nachrichten Suetons zum Sexualleben des Augustus (Aug. 68 ff.) oder die Spottlieder der römischen Soldaten beim Triumphzug Caesars im J. 45 v.Chr. (Caes. 49,4).

14) M.Vickers, Pericles on stage. Political comedy in Aristophanes' early plays, Austin 1997. Vgl. daneben dens., Alcibiades on stage: Aristophanes' Birds, Historia 38, 1989, 267- 299; Alcibiades on stage: Philoctetes and Cyclops, Historia 36, 1987, 171-197 u. Alcibiades on stage: Thesmophoriazusae and Helen, Historia 38, 1989, 41-65. Natürlich ist die alte attische Komödie eine sprachlich besonders deftige Literaturgattung gewe- sen, vgl. W.Ameling, Komödie und Politik zwischen Kratinos und Aristophanes. Das Beispiel Perikles, Quaderni Catanesi di studi classici e medievali 3, 1981, 383-424, doch dies bedeutet nicht zwingend, daß sich deswegen die antike Historiographie entsprechender Anspielung enthalten mußte. Political correctness ist unbedingt keine Eigenschaft der Antike gewesen.

15) In welchem Umfang sich hier ein Bezug Suetons auf die in ihrem Resultat sehr problematischen Germanensiege Domitians verbirgt, kann an dieser Stelle nicht behandelt werden.

16) Dio 59,21,3.

17) D.Kienast, Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie, Darmstadt 1990, 86 ist beim Siegestitel Britannicus ebenso bei den imperatorischen Akklamationen 2 bis 7 sehr zurückhaltend und stuft beide als 'offenbar nicht offiziell' ein.

18) Dio 59,1,1.

19) Kienast, Kaisertabelle 149 registriert für Commodus Germanicus Maximus ab dem Jahr 182, Britannicus ab der 2. Hälfte 184. Für Caracalla registriert Kienast a.a.O. 163 Britannicus Maximus ab 209/10, Germanicus Maximus ab Ende September 213.

20) Vgl. etwa die Episoden mit den Auftritten des Commodus im Zirkus (Dio 72,20,1; 18,1-4 u.ö.) oder die durchgehende Polemik gegen Caracalla in Buch 78.

21) SHA Carac. 10,6 u. Geta 6,6. Der unlängst vorgetragenen Meinung von D. Boteva, Corrigenda: 1. IGR I,744 (=IGBulg. 1588), non a. 202 sed a. 194; 2. CIL, III 14416 (cf. ILBulg. 18), neque C[arpos] neque Ce[nnos] sed Ge[tas], in: XI Congresso Internazionale di Epigrafia Greca e Latina. Preatti, Roma 1997, 609-614, bes. 613 Anm. 25, die hier entgegen der fast einhelligen Meinung der Forschung einen wirklichen Siegesbeinamen Caracallas erkennen möchte, kann ich mich nicht anschließen.

22) Wenn man ein modernes Beispiel für die Bedeutung der sprachlichen Diktion bei der Präsentation eines ansonsten völlig harmlosen Textes sucht, so genügt es, an das Gedicht 'Der Mond ist aufgegangen' von Matthias Claudius in der Diktion von Helmut Kohl zu erinnern.

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